Wie wird medizinisches Cannabis eingenommen?

Die Einnahmemöglichkeiten von Medizinischem Cannabis sind vielfältig und bieten den Patienten/innen verschiedene Optionen zur Auswahl, je nach ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben. Die häufigsten Methoden der Einnahme umfassen die orale Aufnahme und die Inhalation. Bei der oralen Aufnahme werden Cannabisöle oder Kapseln geschluckt, wodurch die Wirkstoffe über den Verdauungstrakt in den Blutkreislauf gelangen. Die Inhalation erfolgt typischerweise durch das Verdampfen von Cannabisblüten mittels eines Vaporizers, wodurch die Wirkstoffe schnell über die Lunge im Blutkreislauf aufgenommen werden. Beide Einnahmemethoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, dass Patienten/innen die geeignete Methode in Absprache mit einem qualifizierten Arzt wählen, um eine sichere und effektive Anwendung von Medizinischem Cannabis zu gewährleisten.

Wie wird Cannabidiol (CBD) eingenommen?

Isoliertes hochdosiertes CBD kann bequem als Tropfen oder in Kapselform eingenommen werden. Diese Darreichungsformen bieten eine präzise Dosierung und ermöglichen es den Patienten, die CBD-Dosis entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Die Tropfen können direkt unter die Zunge getropft werden, um eine schnelle Absorption über die Mundschleimhaut zu ermöglichen. Die Kapseln hingegen bieten eine diskrete und einfache Möglichkeit, CBD oral einzunehmen.

Inhaltsstoffe von Medizinischem Cannabis

Cannabinoide

Cannabinoide sind eine Gruppe von chemischen Verbindungen, die natürlicherweise in der Cannabis-Pflanze vorkommen und medizinisch als relevant angesehen werden. Sie interagieren mit spezifischen Rezeptoren im menschlichen Körper und im Nervensystem. Unter den verschiedenen Cannabinoiden wurden THC und CBD am intensivsten auf ihren medizinischen Nutzen hin erforscht. Die Cannabissorten unterscheiden sich in ihrem Gehalt und Verhältnis von THC zu CBD. Mittlerweile gibt’s beispielsweise Hoch-THC Präparate mit CBD-Gehalt unter 1% und ausgeglichene Sorten mit gleichem Anteil CBD zu THC. Der therapeutische Nutzen von Cannabis kann je nach Indikation, individueller Biologie der Patienten/innen und den spezifischen Cannabissorten variieren.

THC

Das bekannteste Cannabinoid ist Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). Forschungsergebnisse legen nahe, dass THC schmerzlindernde, entzündungshemmende, appetitsteigernde und krampflösende Eigenschaften aufweisen kann. Es wird häufig zur Linderung von Schmerzen und Übelkeit, zur Reduzierung von Spastizität sowie zur Stimulierung des Appetits verwendet. Die euphorischen oder psychoaktiven Effekte von Cannabis sind ebenfalls auf THC zurückzuführen.

CBD

Ein weiteres wichtiges Cannabinoid ist Cannabidiol (CBD), welches zunehmend in der medizinischen Forschung und Therapie eingesetzt wird. Im Unterschied zu THC besitzt CBD keine psychoaktive Wirkung und führt nicht zu Rauschzuständen. CBD kann entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte haben, das Schmerzempfinden verbessern sowie beruhigend und angstlösend wirken.

Terpene

Terpene sind chemisch stark unterschiedliche Verbindungen, die in zahlreichen Pflanzen vorkommen. Es wurden etwa 150 verschiedene Terpene von Wissenschaftlern entdeckt. In der Hanfpflanze befinden sich Terpene in denselben Drüsen wie Cannabinoide wie THC und CBD und verleihen den verschiedenen Cannabissorten ihren charakteristischen Geruch und Geschmack. Neben ihrem Aroma können Terpene im Zusammenhang mit Cannabinoiden eine Wirkung auf den Körper haben, was zu den vielfältigen Eigenschaften der verschiedenen Cannabissorten beiträgt. Hier ist noch viel Forschung nötig.